Unverzichtbar für Mannheims Klima

Unverzichtbar für Mannheims Klima 

Retten statt Roden: In Zeiten von Erderwärmung und Klimawandel kommt es auf jeden einzelnen Baum an. Denn Bäume leisten einen immensen Beitrag zur Verbesserung des Klimas – lokal wie global. Insbesondere sorgen sie für Abkühlung und für bessere Luft. Besonders in Mannheim als hitzegeladene Industriestadt sind Bäume bitter nötig.

Enorme Schadstoffbelastung in Mannheim 

Hier – unmittelbar am Rheindamm – befindet sich eines der größten Steinkohlekraftwerke mit den höchsten CO2 -Emissionen in Europa. Laut einer Studie der Universität Stuttgart führen die 2010 vom Kraftwerk ausgehenden Feinstäube statistisch zu 759 verlorenen Lebensjahren und 15.996 verlorenen Arbeitstagen pro Jahr. (Quelle).


Mannheim - heißeste Großstadt Deutschlands

Hinzu kommt die Lage Mannheims in der Oberrheinischen Tiefebene und damit in der wärmsten Region Deutschlands. Mannheim ist bundesweit die heißeste Großstadt: Einer Analyse des Deutschen Wetterdienstes zufolge (zuletzt aktualisiert am 30.06.2022) hatte sie von allen Großstädten in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt die meisten Hitzetage hierzulande, das sind Tage mit Temperaturen über 30 Grad.


Stadtgebiete am Damm besonders stark überwärmt sowie CO2-belastet

Besonders von der Hitze betroffen sind die Bewohnerinnen und Bewohner der an den Damm angrenzenden Stadtteile Lindenhof und Neckarau. Bereits heute bilden sich hier laut Stadtklimaanalyse Mannheim regelrechte Wärmeinseln mit nächtlichen Temperaturen über 24 Grad, zum Beispiel auf dem Lindenhof im Bereich der John-Deere-Werke , dem größten Produktionsstandort des Unternehmens außerhalb der USA,  und in Neckarau vom Zentrum bis zum Großkraftwerk Mannheim.


Auwaldbäume am Rheindamm sind wertvolle Kohlenstoff-Speicher

In den Auwaldbäumen am Damm und im Boden sind hohe Mengen von Kohlenstoff gebunden. Die Rodungen und der Bau eines neuen Erdbaudamms  würden folglich Unmengen an Treibhausgasen freisetzen. Außerdem würden Zehntausende von Lkw-Fahrten für den Transport der Erdmassen hohe CO2-Emissionen verursachen. Insgesamt rund 4.700 Tonnen schätzt der Deutsche Klimaschutz e.V. in seiner Untersuchung vom November 2021.  Und hierbei sind noch nicht einmal die Transporte der gerodeten Bäume und die Bauarbeiten für den Abtrag sowie die Wiederaufschüttung eines neuen Erdbaudamms eingerechnet, die zusätzliche  klimaschädliche Emissionen zur Folge hätten.


Waldpark ist wichtiges Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet

Darüber hinaus ginge der „den Rheinhauptdeich begleitende Waldstreifen“ – als Teil des 150 Hektar großen, dicht bewaldeten Waldparks –  als bedeutendes Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet verloren (siehe Stadtklimaanalyse Mannheim 2020). Überdies wäre die Funktion des Waldparks als Immissions- und Klimaschutzwald erheblich beeinträchtigt. Eine Massenabholzung würde somit die Gesundheitsbelastung der Bevölkerung durch Hitze und Schadstoffe weiter verschärfen.


Hier sind sieben gute Gründe, warum wir Bäume brauchen:

01 Schatten-Spender

An heißen Tagen bietet Baumschatten Schutz vor der Sonne. Darüber hinaus kühlen Laubbäume die Luft. Denn sie können jeden Tag bis zu mehrere Hundert Liter Wasser über ihre Blätter verdunsten. So hemmen Bäume ein zu starkes Aufheizen ihrer Umgebung.

02 CO2-Speicher

Bäume filtern CO2 aus der Luft und nutzen es für ihr Wachstum. Außerdem speichern sie durch ihre Wurzeln große Mengen an Kohlenstoff im Boden. So binden sie diesen Stoff ganz natürlich und bauen ihn ohne schädliche Nebenprodukte klimafreundlich ab.

03 Feinstaub-Filter

Gut für die Umwelt und für die Gesundheit: Bäume verbessern die Luftqualität, indem sie Feinstaub aus ihrer Umgebung filtern. Vor allem in Städten leisten die Pflanzen hier einen großen Beitrag. Bei Menschen kann eine hohe Feinstaubbelastung zu Krankheiten führen. 

04 Sauerstoff-Spender

Durch die Fotosynthese der Bäume entsteht Sauerstoff. Eine einzige ausgewachsene Buche kann Tag für Tag den Bedarf an Sauerstoff von bis zu 50 Menschen zu decken.

05 Wind-Wall

Immer wieder bereiten Stürme und starke Winde Probleme. Teilweise führen sie zu großen Schäden. Wälder können Wohngebiete oder Straßen vor starken Böen abschirmen und wirken so wie eine natürliche Schutzmauer.

06 Boden-Schützer

Ein gesunder Baumbestand hält durch seine Wurzeln die Erdschichten zusammen. Mit seinen Blättern schirmt er sie außerdem vor Wetterereignissen ab. Das verhindert Erosionen: Starker Wind oder Regen können die oberste, fruchtbare Erde abtragen. Zurück bleibt dann nur unfruchtbares Land. 

07 Wasser-Depot

Ein gesunder Wald schützt sogar das Grundwasser. Durch in den Wurzeln gespeichertes Wasser verhindern die Bäume ein dauerhaftes Austrocknen der Böden. Das vermeidet ein starkes Absinken des Grundwasserspiegels.

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