Newsletter vom 24.05.2023
OB-Kandidierende zum Thema Rheindamm, Hochwasserschutzforum in Mannheim

Liebe Freundinnen und Freunde des Waldparks,
wie stehen die OB-Kandidierenden in Mannheim zum geplanten Kahlschlag am Rheindamm? Dazu haben wir aktuell Isabell Belser (Die Linke), Raymond Fojkar (Grüne), Thorsten Riehle (SPD) und Christian Specht (CDU) interviewt.
Dass besonders Mannheim jeden Baum braucht, wurde heute wieder deutlich: auf dem Hochwasserschutzforum der Metropolregion Rhein-Neckar.
Was sagen die OB-Kandidierenden zur Rheindammsanierung?
Am 18. Juni sind wir alle gefordert, in Mannheim einen neuen Oberbürgermeister oder erstmals eine Oberbürgermeisterin zu wählen. In unserer Stadt gibt es viele wichtige Themen. Eines davon ist die Rheindammsanierung – ein Jahrhundertprojekt.
Dazu haben wir den Kandidierenden der Parteien drei Fragen gestellt:
- Frau Belser / Herr Fojkar / Herr Riehle / Herr Specht, Sie kandidieren bei der OB-Wahl in Mannheim für die Partei Die Linke / die Grünen / die SPD /die CDU. Welche Bedeutung hat der Mannheimer Waldpark für Sie persönlich?
- Im Waldpark droht bekanntlich ein Kahlschlag. Das Land will den Rheindamm sanieren. Hierfür ist geplant, tausende Bäume abzuholzen. Wie erklären sie sich, dass das Land seit Jahren an diesem Plan festhält, obwohl es bessere Lösungen gibt: mit Erhalt der meisten Bäume und sogar sicherem Hochwasserschutz?
- Wie auch viele Bürgerinnen und Bürger hat die Stadt Mannheim eine Einwendung gegen die Planungen des Regierungspräsidiums Karlsruhe erhoben. Auch sie moniert die dauerhafte Zerstörung von Wald und fordert eine Anpassung des Plans. Dabei stützt sie sich auf das Gutachten eines anerkannten Deichexperten. Wie sehen Sie die Chance, dass es zu einer Anpassung kommen wird – sprich, dass die Bäume gerettet werden?
Die Kurzinterviews haben wir gefilmt. Schauen Sie sich die Videos auf unserer Internetseite Aktuelles oder direkt auf unserem YouTube-Kanal an.

Hochwasserschutzforum der Metropolregion Rhein-Neckar im Holzpavillon der BUGA in Mannheim am 24. Mai 2023
Hochwasserschutzforum: Extremereignisse und Klimatrends im Fokus
Wie lassen sich extreme Hochwasserereignisse sowie Starkregenfälle und deren Auswirkungen künftig besser vorhersagen? Wie verwundbar sind wir bei Naturgefahren? Wie sind die langfristigen Klimatrends der Metropolregion Rhein Neckar? Um diese Themen ging es heute beim Hochwasserschutzforum Metropolregion Rhein-Neckar auf der Bundesgartenschau in Mannheim.
Drei Punkte sind aus unserer Sicht besonders erwähnenswert:
- Bei der Erstellung von Gefahrenkarten für extreme Hochwasserereignisse ist es in Deutschland bisher nicht vorgeschrieben, historische Hochwasser zu berücksichtigen, sondern es wird lediglich empfohlen. Das finden wir erstaunlich: Denn wie heute gezeigt wurde, könnte die Einbeziehung dieser Informationen die Abschätzung von Hochwasserwahrscheinlichkeiten wohl erheblich verbessern.
- Für 2024 ist eine deutschlandweite Hinweiskarte zu Gefahren durch Starkregen geplant. Sie soll dazu dienen, mögliche Überflutungsszenarien aufzuzeigen und gefährdete Bereiche zu erkennen. Wir sind gespannt auf die Szenarien für Mannheim – nach Ludwigshafen die am stärksten versiegelte Stadt in ganz Deutschland.
- Messdaten von 1758 bis 2022 (also über einen Zeitraum von 275 Jahren) zeigen: In Mannheim ist der Erwärmungstrend stärker als global. Ändert die Stadt in Sachen Klimaschutz nichts, könnte sich dieser Trend weiter fortsetzen.
Wie schon in einem früheren Newsletter berichtet, könnte die durchschnittliche Jahrestemperatur laut Stadtklimaanalyse Mannheim bis 2050 um bis zu 2 Grad – und bis 2100 gar um rund 4 Grad – steigen. Daher sind Wald- und Grünflächen als natürliche „Klimaanlagen“ gerade in Mannheim zu erhalten bzw. zu schaffen.
Wir werden uns dafür einsetzen, dass das künftige Stadtoberhaupt Mannheims diesen wichtige Zukunftsthema im Blick hält.
Herzliche Grüße
Sabine Jinschek Michael Detmer
Initiative Waldpark Mannheim e.V.