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Newsletter vom 10.01.2024

Jan. 10, 2024

Lichtblick: Stadt Mannheim fordert vom RP Prüfung der Spundwandvariante

Liebe Freundinnen und Freunde des Waldparks,


Licht am Ende des Tunnels? Die Stadt Mannheim hat das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe aufgefordert, eine statisch selbsttragende Spundwand als Sanierungsalternative eingehend zu prüfen.


Oberbürgermeister (OB) Christian Specht hatte schon beim Neujahrsempfang der Stadt vor vier Tagen eine mögliche Anpassung der Planungen zur Rheindammsanierung angedeutet.


Gemeinsames Schreiben von gleich drei Mannheimer Bürgermeistern

Die Stadt Mannheim erwartet vom RP Karlsruhe eine Überarbeitung des Plans zur Rheindammsanierung. Wie sie heute bekannt gegeben hat, fordert sie detailliertere Unterlagen zur selbsttragenden Spundwand. Diese Sanierungsalternative habe das RP bisher nicht ausreichend betrachtet.


Zuvor haben sich gleich drei Hauptakteure der Stadt in Sachen Rheindamm in einem gemeinsamen Schreiben an das RP für die Spundwandlösung stark gemacht: OB Christian Specht, die Erste Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Prof. Dr. Diana Pretzell sowie der Dezernent für Katastrophenschutz Dr. Volker Proffen.


Dazu OB Specht in der Pressemitteilung: „Ich setze mich nachdrücklich dafür ein, den aktuellsten anerkannten Stand der Dammbau-Technik zu nutzen, um die Hochwassersicherheit für Mannheim nochmals deutlich zu erhöhen und gleichzeitig so viele Bäume und Sträucher wie möglich auf dem Damm zu erhalten.“



Pretzell bekräftigt dies und verweist dabei auf das von der Stadt beauftragte Fachgutachten von Dr. Ronald Haselsteiner: „Statt wie bisher vorgesehen den gesamten Damm zu roden, müssen für den Bau der neuen Spundwand nur wenige Bäume entfernt werden. Hochwasserschutz und weitgehender Baumerhalt könnten so gesichert werden.“

 

Mitstreiter der Initiative Waldpark beim Flyer-Verteilen anlässlich des Neujahrsempfangs 2024 der Stadt Mannheim


Rheindamm auch Thema beim Neujahrsempfang der Stadt

Bereits am 6. Januar hatte OB Specht in seiner Rede zum Neujahrsempfang der Stadt eine Anpassung der Planungen in Aussicht gestellt: „Ich setze mich daher am Rheindamm für eine selbsttragende Spundwandlösung ein. Zum einen wird dadurch der Eingriff in die Natur minimiert und gleichzeitig die Sicherheit erhalten oder sogar erhöht. Damit ist ein massiver Eingriff in den Baumbestand, wie er bislang geplant war, nicht notwendig. Ich bin zuversichtlich, dass bereits in den nächsten Wochen das Planfeststellungsverfahren in diese Richtung modifiziert wird."


Auch wir waren beim Neujahrsempfang wieder aktiv: Mitstreiter unserer Initiative verteilten vor dem Rosengarten Flyer. So haben wir viele Bürgerinnen und Bürger darauf aufmerksam gemacht, dass der wunderbare Baumbestand auf dem Rheindamm nach wie vor in Gefahr ist. Denn das Land setzt grundsätzlich weiter auf baumfreie Erddämme, obwohl aktuell unzählige Deiche aufgeweicht oder gebrochen sind (wir berichteten).


Am drohenden Kahlschlag ändert auch die heutige Meldung nichts. So ist das RP nicht verpflichtet, seinen Plan zu überarbeiten. Und selbst wenn, ist damit nicht gesichert, dass 90 Prozent der Bäume erhalten werden – was laut dem Haselsteiner-Gutachten möglich ist.


Wir haben heute Grund zur Freude. Dank des jetzigen – längst fälligen – Schritts der Stadt sind wir ein gutes Stück weiter. Aber wir müssen wachsam bleiben.


Herzliche Grüße


Sabine Jinschek    Michael Detmer

Initiative Waldpark Mannheim e.V.

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